Die Großglockner Hochalpenstraße – Österreichs Panoramastraße

In Mitten des Hohen Tauern Nationalparks schlängelt sich die Großglockner Hochalpenstraße, Österreichs höchstgelegene befestigte Passstraße, entlang der imposanten Gipfel. Vor malerisch schöner Kulisse überquert sie den Alpenhauptkamm und ist ein beliebtes Ausflugsziel vieler Touristen. Die atemberaubende Schönheit, besondere Highlights und die Geschichte der Grossglockner Hochalpenstraße stellen wir dir hier vor. 

Die Großglockner Hochalpenstraße im Überblick 

Von Bruck an der Großglocknerstraße, einer Gemeinde nahe Zell am See führt die Großglockner Hochalpenstraße insgesamt 48 km durchs Hochgebirge bis nach Heiligenblut und verbindet die österreichischen Bundesländer Salzburg und Kärnten miteinander. Die über zwei Pässe führende Route ist wohl eine der atemberaubendsten Panoramastraßen Europas. In insgesamt 36 Kehren, führen die Serpentinen mit einer maximalen Steigung von 12 % vorbei am Großen Wiesbachhorn zum Fuscher Törl Pass.

Grossglockner Hochalpenstraße

Hier lässt sich der imposante Großglockner, Österreichs Wahrzeichen, zum ersten Mal bestaunen. Den historischen Pass am Hochtor unterquert die Straße mittels eines Tunnels, welcher gleichzeitig auf einer Höhe von 2.504 m, der höchste Punkt der Strecke ist. Die Erlebnisstraße erfreut sich seit Eröffnung im Jahr 1935 extremer touristischer Beliebtheit und verzeichnet jährlich circa 900.000 Besucher*innen. Aufgrund des extremen Wetters im Winter und den Schneemassen ist die Straße nur tagsüber ab Ende April / Anfang Mai bis etwa Ende Oktober befahrbar, je nach Witterungsbedingungen. Die ersten 10 km der Strecke sind öffentliche Straße und somit mautfrei. Erst ab Fusch muss dann eine Maut bezahlt werden. 



Die Geschichte der Passstraße

Schon lange vor der Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße wurde die Route über den Hochtor Pass als Handelsweg genutzt. Bei Ausgrabungen fand man unter anderem circa 3.500 Jahre alte Bronzestatuen, Münzen und religiöse Schreine, welche aus Zeiten der Kelten und Römer stammten.  

Die Idee aber eine befestigte Panoramastraße zu errichten, die nicht dem Transit sondern touristischen Zwecken diente, kam Anfangs des 20. Jahrhunderts nach dem Ende des Habsburgerreiches auf.

Grossglockner Hochalpenstraße

Die Straße in Mitten der hochalpinen Idylle, sollte die Landschaft der allgemeinen Bevölkerung zugänglich machen. Nicht nur wollte der Staat finanziell durch Maut und Tourismus profitieren, sondern gleichzeitig schuf das Bauprojekt eine Vielzahl an Arbeitsplätzen. Der österreichische Ingenieur Franz Wallack wurde als Bauleiter für die Strecke beauftragt, welche nach fünf Jahren Bauzeit im Jahr 1935 eröffnete. 

Panoramastraßen: Edelweißspitze und Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Von der Großglockner Hochalpenstraße zweigen zwei kürze Panoramastraßen ab. Am Fuscher Törl führt die Edelweißstraße 1,6 km bergauf zur Edelweißspitze, dem auf 2,504 m gelegenen höchsten Aussichtspunkt der Großglockner Straße. Von hier aus bekommt man einen grandiosen Blick auf etliche Dreitausender, inklusive dem 3.798 m hohen Großglockner. Entlang der Strecke Richtung Kärnten stößt man auf die zweite Abzweigung, die knapp 9 km lange Gletscherstraße zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

Grossglockner Hochalpenstraße 
Pasterze
Blick auf den Pasterze Gletscher

Hier blickt man direkt auf die Gletscherzunge der Pasterze – mit 8 Kilometern Länge Österreichs längster Gletscher – und ist dem imposanten Großglockner so nah es auf der Passstraße nur geht. Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ist Touristisch bestens erschlossen, so finden sich dort ein Besucherzentrum, Parkmöglichkeiten, Restaurants und eine Aussichtswarte. 



Symbiose von Natur und Kultur 

Seit 1981 liegt die Großglockner Hochalpenstraße im Schutzgebiet des Nationalpark Hohe Tauern, Österreichs ersten Nationalpark und der größte der Alpen. Etliche Dreitausender, Gletscherfelder und seltene Flora und Fauna prägen die alpine Region. Der menschliche Eingriff in die atemberaubende Natur beispielsweise in Form der Großglocknerstraße ist nicht zu verkennen. Dennoch gilt die Straße als Modellfall für eine Symbiose zwischen Naturschutz und nachhaltigem Tourismus. Entlang der grünen Hänge schlängelnd, fügt sie sich natürlich in ihr Umfeld ein. Die landschaftliche Schönheit soll gewahrt werden und gleichzeitig von Menschen bestaunt werden können. Murmeltiere sind nicht selten bei der Fahrt zu Gesicht zu bekommen und mit etwas Glück kann sogar ein Bartgeier gesichtet werden. Museen und Ausstellungen entlang der Straße informieren über die geologischen und  biologischen Besonderheiten. Seit 2016 wird die Großglockner Hochalpenstraße zudem als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen. 

Grossglockner Hochalpenstraße 
Giro d'Italia
Giro d’Italia

Kulturell bietet die Straße neben Ausstellungen seit ihrer Eröffnung einen Austragungsort für Sportveranstaltungen. Mit dem Großen Bergpreis von Österreich wurde gleich am Tag nach der Eröffnung ein erstes Autorennen über die Hochalpenstraße veranstaltet und auch der Giro d’Italia, ein Etappenrennen im Radsport, führte 1971 und ein zweites Mal 2011 über die Straße.


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