Die Großglockner-Hochalpenstraße ist der höchste und touristisch beliebteste Passübergang in Österreich. Den 21 Kilometer langen Anstieg mit dem Fahrrad zu bezwingen, ist eine Herausforderung und zugleich ein wahres Naturerlebnis. Durch hochalpine Landschaft führt der Anstieg an Österreichs höchsten Gipfeln vorbei. Wir stellen euch hier die einzelnen Etappen mitsamt Infografik vor. Weitere Anstieg und alle Informationen rund ums Fahrrad haben wir von Marmota Maps für Dich in unserem großen Fahrradbuch zusammengefasst.
- Höhe: 2.571 m
- Länge: 21,2 km
- Höhenmeter: 1.753 m
- Durchschnittliche Steigung: 8,3 %
- Maximale Steigung: 13,8 %
- Baujahr: 1930-1935
- Geöffnet: Ende Mai-Ende Oktober (witterungsabhängig)
Die Großglockner-Hochalpenstraße schlängelt sich insgesamt 48 Kilometer lang von Bruck bis Heiligenblut durch den Hohen Tauern Nationalpark und verbindet die österreichischen Bundesländern Salzburg und Kärnten miteinander. Durch hochalpine Landschaft führt sie über den Alpenhauptkamm mit Blick auf Österreichs höchsten Gipfel, den 3.798 Meter hohen Großglockner. Der Pass wurde von Anfang an nicht nur als Verkehrsweg, sondern auch als touristische Erlebnisstraße konzipiert und zieht jährlich unzählige Touristen an. So ist sie auch für Radsportler*innen ein beliebtes Ziel. 1971 und 2011 führte das Giro d’Italia Etappenrennen über die Straße. Für den Anstieg mit dem Fahrrad geht es von der Nordseite aus in der Ortschaft Fusch los. Insgesamt werden 1.753 Höhenmeter überwunden bis die 2.571 m hohe Edelweißspitze erreicht wird. Die Zufahrt zu diesem Gipfel erfolgt über eine vom eigentlichen Passübergang abzweigende Stichstraße. Aufgrund des extremen Wetters im Winter und den Schneemassen ist die Straße nur tagsüber ab Ende April / Anfang Mai bis etwa Ende Oktober befahrbar, je nach Witterungsbedingungen. Entlang der Großglockner-Hochalpenstraße lässt sich die alpine Flora und Fauna bestens bestaunen. So hat man besonders in den Frühjahrs- und Sommermonaten gute Chancen, Alpenmurmeltiere zu erspähen, die in der Gegend zahlreich vorkommen.
1. Start: Fusch an der Großglocknerstraße
Das beschauliche Bergdorf Fusch im Fuscher Tal liegt am Fuße der Hohen Tauern auf etwa 800 Metern Höhe und ist Startpunkt für den Anstieg mit dem Fahrrad. Von hier aus geht es nach Süden Richtung Ferleiten los. Es empfiehlt sich sehr früh aufzubrechen, bevor sich die Straßen füllen.
2. Entlang der Fuscher Ache
Die ersten Kilometer führen durch das zu Beginn noch recht breite Fuscher Tai entlang des Baches Fuscher Ache. Abgesehen von einem kurzen Steilstuck nach drei Kilometern bleibt die Steigung hier zunächst moderat.
3. Mautstation Ferleiten
Nach den ersten noch moderaten 6–7 Kilometern gelangt man in Fernleiter zur Mautstation. Ab hier kostet die Panoramastraße für den motorisierten Verkehr Geld. Ist man aber mit dem Fahrrad unterwegs hat man Glück gehabt und kann kostenlos weiterfahren. Rechts neben der Autospur vorbei, werden die Fahrradfahrer*innen durch eine kleine Schranke zum Selbstöffnen geleitet. Ab hier wird es nun richtig anstrengend. In Serpentinen schlängelt sich die Straße steil nach oben. Die Steigung bleibt durchgehend zwischen 8-11%.
4. Piffkar
Nachdem man einige Waldstücke und die grasenden Kühe im Almgebiet Piff Alm passiert hat, wartet ein bekannter Rastplatz – das Piffkar auf 1.620 Metern Höhe. Hier steht ein historisches Straßenwächterhaus mit Kiosk. Von hier aus kann man den Ausblick auf die vergletscherten Dreitausender genießen.
5. Hexenküche
Bei Kilometer 15 erreicht die nun immer kurvigere Straße das Gebiet der sogenannten Hexenküche. Wir befinden uns in Kehre 10 und 11. Die Hänge unterhalb der Edelweißwand sind hier übersät von Felsbrocken mit teilweise bizarren Formen. Hier entstand einst der erste Bauabschnitt der Großglockner-Straße. Es geht weiter bergauf vorbei am Oberen Nassfeld. Hier findet sich das “Haus Alpine Naturschau” –ein einzigartiges Museum über alpine Ökologie.
6. Auf Kopfsteinpflaster
Die eigentliche Passstraße erreicht nun den bekannten Hochpunkt Fuscher Törl. Von hier aus hat man einen grandiosen Blick auf die bereits erklommenen Kehren der Großglockner-Hochalpenstraße. Wir folgen nicht der Straße weiter, sondern biegen links auf die sehr schmale, 1,6 Kilometer lange Stichstraße ab, um zur Edelweißspitze zu gelangen. Dieser Straßenabschnitt wurde erbaut, weil nach dem Bau des eigentlichen Passübergangs noch Geld übrig war. Hier ist noch das originale Kopfsteinpflaster erhalten. Der holprige Untergrund und die durchweg hohe Steigung der kurvigen Straße fordern noch einmal alle Kräfte.
7. Ziel: Edelweißspitze
Der 2.571 Meter hohe Gipfel ist ein beliebtes Ausflugsziel mit Restaurant und Aussichtsturm. Er ist der höchste befahrbare Punkt der Straße. Bei passendem Wetter genießt man eine großartige Rundumsicht und kann die Gipfel von 37 Dreitausendern und 19 Gletscherfelder sehen.