Die Matterhörner der Welt

Das Matterhorn ist weltbekannt. Der ikonische pyramidenförmige Berg gilt als Schönheitssymbol der Alpen selbst. Imposant thront der formschöne Berg über der schweizer Ortschaft Zermatt. Schon lange zieht das Matterhorn Alpinisten in seinen Bann. Die überragende Bekanntheit und kulturelle Bedeutung des Matterhorns zeigt sich unter anderem in der Tatsache, dass es auf allen Erdteilen und sogar im Alpenraum weitere Berge gibt, die auch als „das Matterhorn“ ihrer jeweiligen Region bekannt sind. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zeigen wir eine Auswahl der bekanntesten dieser Gipfel auf sechs Kontinenten.

Ama Dablam – Matterhorn Nepals /Matterhorn des Himalaya

Die Ama Dablam ist ein 6.856 Meter hoher sehr markanter Gipfel des östlichen Himalayas. Der circa 150 Kilometer nordöstlich von der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu gelegene Berg wird auch als „Matterhorn Nepals“ bezeichnet. Neben dem Hauptgipfel besitzt die Ama Dablam einen kleineren Nebengipfel, wodurch sie in ihrer Form an eine Mutter mit Kind erinnert. So übersetzt sich ihr Name zu „Mutter mit Halskette“, wobei der Hängegletscher die Kette formt.

Ama Dablam

Um die Ama Dablam zu besteigen wird eine offizielle Erlaubnis der nepalesischen Regierung benötigt. 1961 konnte der anspruchsvolle Berg das erste Mal bezwungen werden, allerdings lag für die Erstbesteigung keine Erlaubnis vor und sie wurde mit einer Geldstrafe geahndet. Die Ama Dablam ist ein beliebter Himalaya Berg für Besteigungen. Aber auch ihr Panorama ist bekannt, da sie stetiger Begleiter am östlichen Horizont auf dem Weg zum Mount Everest Basecamp ist. 



Cimon della Pala – Matterhorn der Dolomiten

Der 3.184 Meter hohe Kletterberg Cimon della Palla ist in den Dolomiten in der Provinz Trient zu finden. Obwohl er nur der zweithöchste Berg der Palagruppe ist, ist die spitz emporragende Felspyramide eine der bekanntesten Erhebungen der Dolomiten. Auf nördlicher Seite der Gebirgsgruppe befindet der steile Travignolo Gletscher. Besonders die Ansicht vom Rollepass aus nordwestlicher Richtung ist jedoch ikonisch. Eben deshalb wird der Cimon della Palla  als das „Matterhorn der Dolomiten“ bezeichnet.

Cimon della Pala

Eine Darstellung des Berges ist sogar auf dem Wappen der italienischen Finanzpolizei vertreten. Durch seine Formschönheit entfachte der Berg im Alpinismus schon früh Begeisterung. Das erste Mal erklommen wurde der Gipfel 1870. Heute führt der Normalweg von der Hütte Filme Gialle über die Südostschulter auf den felsigen Gipfel. Auch wenn es aus technischer Sicht zunächst relativ einfach erscheint, ist die Besteigung anstrengend und fordert sowohl Ausdauer wie Erfahrung.


Endecke die Berge der Welt mit unserer Wandkarte


Jirishanca – Matterhorn Perus / Matterhorn der Anden

6.094 Meter erhebt sich der prägnante Jirishanca in den peruanischen Anden am Nordende der Cordillera Huayhuash. Der Gebirgszug umfass sechs weitere Sechstausender, wobei der Jirishanca gar zu einen der schwierigsten der gesamten Anden zählt. Der direkt an der Grenze der Regionen Ancash und Huanuco gelegene Gipfel ist zudem der zehnthöchste Perus.

Besonders auffällig und atemberaubend ist er durch seine Form einer eisbedeckten Pyramide. Daher rührt auch sein Name, der „eisiger Kolibrischnabel“ bedeutet. Auch wird er das „Matterhorn Perus“ genannt. Der Jirishanca ist für seine enorme Schwierigkeit berüchtigt und es gibt bis heute nur wenige erfolgreiche Besteigungen. Als erstes erreichten zwei Österreicher 1957 den Gipfel. 

Hochvogel – Matterhorn des Allgäus

Der Hochvogel ist mit einer Höhe von 2.592 Metern zwar nur der dreizehnthöchste Gipfel der Allgäuer Alpen, dafür aber besonders markant und bekannt, da er den Ostteil des Gebirgszugs dominiert. Über den breiten, felsigen, pyramidenförmigen Gipfel läuft die deutsch/ österreichische Grenze. In seiner Form erinnert auch er an das Matterhorn. Die Erstbesteigung des Gipfels ist nicht genau datiert, aber es wird davon ausgegangen, dass er bereits sehr früh bezwungen wurde.

Die Normalroute läuft heute vom Prinz-Luitpold-Haus aus über die Nordwest Seite. Die Aussicht vom Gipfel ist weitumfassend und grandios. Im Osten reicht die Sicht bis zum Wetterstein und Karwendel, im Süden bis zu den Hohen Tauern. Im Westen zeigen sich die Schweizer Alpen mit Säntis und Tödi, und nach Norden blickt man bis zum Schwarzwald und zur Schwäbischen Alb.



Mount Aspiring / Tititea – Matterhorn Neuseelands / Matterhorn des Südens

Der spitze Gipfel des Mount Aspiring ragt 3.033 Meter in den Neuseeländischen Alpen auf der Südinsel, westlich des Wanaka Sees empor. In Maori heißt er Tititea, was „Glitzernder Gipfel“ bedeutet. Wegen seiner Form wird er auch als das neuseeländische Matterhorn bezeichnet.

Mount Aspiring / Tititea

Zum UNESCO Weltnaturerbe gehörend, liegt er umgeben von Gletschern im gleichnamigen Nationalpark. Der Nationalpark ist von einer alpinen Landschaft geprägt. Der Mount Aspiring ist beliebt unter Kletterern und Wintersportlern. 1909 wurde er von dem damaligen Bürgermeister das erste Mal bestiegen.

Mount Assiniboine – Matterhorn der Rocky Mountains

In den kanadischen Rocky Mountains entlang der Kontinentalen Wasserscheide erhebt sich der imposante 3.618 Meter hohe Mount Assiniboine. Er liegt an der Grenze der kanadischen Provinzen Alberta und British Columbia, südwestlich von Canmore. Seinen Namen erhielt er 1885 durch einen kanadischen Geografen, der bei dem wolkenbehangenen Gipfel an eine Rauchsäule der Tipis der indigenen Assiniboine denken musste.

Mount Assiniboine

In seiner atemberaubenden Schönheit thront der pyramidenförmige Gipfel über dem Lake Magog und erinnert ebenfalls stark an das Matterhorn. Der umliegende Mount Assiniboine Provincial Park ist eine sehr unberührte, unzugängliche Region, weshalb keine Wege und Straßen zum Mount Assiniboine führen. Er ist lediglich zu Fuß oder per Helikopter erreichbar. Der Gipfel wurde erstmals 1901 erschlossen. 



Mount Yari – Matterhorn Japans

Der 3.180 Meter hohe Yarigatake liegt zentral im Landesinneren der japanischen Insel Honshū in der Präfektur Nagano. Der Berg befindet sich im Hida-Gebirge, welches Teil der japanischen Alpen ist. Yarigatake wird in der Auflistung von Kyūya Fukada zu den 100 berühmtesten Bergen Japans gezählt und ist die fünft höchste Erhebung des Landes. Seinen Namen Yari, was auf japanisch soviel wie Speer bedeutet, verdankt der Berg seiner markanten, spitzen Form. Auch ist er deswegen als Matterhorn Japans bekannt.

1828 erklomm der Mönch Banryū als erster den Gipfel. Mount Yari ist ein sehr bekannter und beliebter Berg unter Alpinisten. Obwohl es mehrere Aufstiegsrouten gibt, kommt es immer wieder zu überfüllten Wegen. 

Spitzkoppe – Matterhorn Namibias / Matterhorn Afrikas

Die Spitzkoppe, oder das Matterhorn Namibias, ragt inmitten der Namib Wüste eindrucksvoll aus dem umliegenden Flachland empor. Der Inselberg östlich von Swakopmund entstand vor circa 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität. Während der Kolonialzeit des 19. Und 20. Jahrhunderts errichteten deutsche Kolonialisten 1896 einen Handelsposten am Fuße der Spitzkoppe. Später wurde dieser zu einer Polizeistation der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika.

Spitzkoppe

Nahe der Spitzkoppe, im Buschmann-Paradies, wurden 1917 von europäischer Seite das erste Mal alte Felsmalereien entdeckt, welche jedoch durch Vandalismus zerstört wurden. Zudem besitzt die Region rund um den Felskollos ein hohes Mineralvorkommen, insbesondere an Topas und Rosenquarz. Als anspruchsvolles Kletterziel wurde die Spitzkoppe das erste Mal 1946 erklommen. Schwierigkeiten bietet hier besonders die enorme Hitze. Die wie von einem anderen Planeten wirkende Landschaft rund um die Spitzkoppe diente zudem als Drehort für 2001: A Space Odyssey.  

Stetind – Matterhorn Norwegens / Matterhorn Skandinaviens

Ganz im Norden Norwegens, am europäischen Nordmeer liegend, ist der 1.392 Meter hohe Stetind situiert. Der Berg überragt seine Umgebung, wie den ihm zu Fuße liegenden Tysfjord, deutlich. Der felsige Riese besitzt eine äußerst markante pyramidenartige Form mit breiter Spitze und gilt als höchster Granit-Obelisk der Erde. Auf norwegisch bedeutet sein Name soviel wie „Ambosszinne“.

Stetind

Die Felswände sind sehr glatt, wodurch der Aufstieg besonders auf Westseite schwierig ist. 1910 gelang die Erstbesteigung. 2002 wurde der Stetind in seiner beeindruckenden Unverwechselbarkeit zum Nationalberg Norwegens gewählt. 


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