Panoramakarten aus den Alpen sind eine eigene Kunstform. Jetzt hat Prestel ihnen endlich ein großes tolles Buch gewidmet. Alles über die Panoramakarte und über das Buch jetzt in unser Rezension.
Das Buch
Prestel ist mit “Die Kunst der Panoramakarte” ein wunderschönes Buch gelungen, das formvollendet der Panoramakarte Tribut zollt. Das Format, etwas über A4 und besonders breit, ist durchdacht gewählt – so können die Panoramakarten wirken. Es gibt einen einführenden klaren und fundierten Essay von Tom Dauer und eine Übersichtskarte, und sonst ausschließlich Panoramakarten – perfekt also. Hier geht es direkt zum Buch auf Amazon.
Die Karten
Insgesamt 90 Panoramakarten sind im Buch vertreten. Schön ist, dass sich das Buch nicht nur auf eine Region konzentriert, sondern von den Salzburger Nordalpen bis zu den Alpes Maritimes in Frankreich viele verschiedene Regionen – und somit auch Stile – vorstellt. Schade nur, dass einige Länder und Regionen wie etwa Slowenien oder Nordostitalien nicht im Buch behandelt werden. Insgesamt gibt es jedoch einen sehr guten Überblick.
Die Panoramamaler, deren Karten hier im Buch vorgestellt werden, sind die großen ihrer Zunft – Heinrich C. Berann beispielsweise, der außer den Alpen auch durch Panoramen des Everest berühmt wurde und ein Meister darin war, die Details des Gebirges so zu verändern und gleichzeitig zu bewahren, dass ein plastischer Eindruck der jeweiligen Landschaft entsteht. Auch Pierre Novat aus Frankreich kannte die Landschaften, die er porträtierte, selber bestens, und ermöglichte so einer ganzen Generation ein besseres Verständnis der Alpen.
Die Zielgruppe
Groß – dieses Buch ist für Alpenliebhaber*innen, Künstler*innen, Architekt*innen und natürlich alle geografie- und kartografieinteressierten Menschen dieser Welt. Und selbst wenn man zu keiner der Gruppen gehört – Stöbern in diesem Buch macht wohl jedem Spaß, der sich ein bisschen für die Welt um ihn herum interessiert.
Gehört in jede Alpenwohnung – die Landkarte “Alpen Gestalten” zum Einzeichnen deiner persönlichen Routen
Die Gestaltung
Prestel hat bei den Karten behutsam aktualisiert und zum Beispiel Gipfel hinzugefügt – das gibt dem Buch einen tollen einheitlichen Look und reduziert die „Ramschigkeit“ mancher Karten extrem. Die weißen Rahmen, die Einordnung der Regionen, die ansonsten reduzierte Darstellung, die tolle Schriftwahl – das Buch ist angemessen, modern und perfekt gestaltet. So wirkt das Buch nicht wie ein angestaubtes Museum, sondern wie ein zeitloses Werk der Alpendokumentation.
Die Texte
Klar, nüchtern, verständlich, interessant. Der Essay von Tom Bauer erklärt das Phänomen Panoramakarte, wartet aber auch mit tollen Details über die Maler auf.
Das Fazit
Die Kunst der Panoramakarte ist ein richtig gutes Buch, dass gefehlt hat und in der alpinen Literatur eine herausragende Sonderstellung einnimmt. Danke, Prestel!