– Das Wichtigste über die höchsten Punkte der sieben Kontinente –
Die höchsten Berge der Kontinente werden auch als die Seven Summits bezeichnet. Gerade unter Bergsteigern gilt es als besondere Auszeichnung, diese sieben Gipfel zu erreichen. Doch wieso sind es genau sieben Berge, und welche Gipfel zählen eigentlich zu den Seven Summits? Das Wichtigste über die höchsten Berge der Kontinente fassen wir in diesem Artikel zusammen.
Sieben Kontinente?
Welche Berge als Seven Summits angesehen werden, hängt davon ab, wie man die Kontinente einteilt und welche Landmassen man ihnen jeweils zurechnet. Strittig ist dies insbesondere im Fall der europäisch-asiatischen Grenze und der Frage, welche Teile zu Australien und Ozeanien gehören. Alles über die Kontinente, ihre Zahl und ihre Grenzen haben wir in diesem Blogartikel zusammengetragen.
Aus der kontinentalen Einteilung, die wir bei Marmota Maps verwenden, ergibt sich die folgende Seven Summits-Liste:
- Mount Everest für Asien
- Aconcagua für Südamerika
- Denali für Nordamerika
- Kilimandscharo (bzw. Kibo) für Afrika
- Elbrus für Europa
- Mount Vinson für die Antarktis
- Puncak Jaya für Australien-Ozeanien
Diese Liste entspricht der sogenannten Messner-Liste der Seven Summits, die insbesondere unter Bergsteigern anerkannt ist. Reinhold Messner variierte dabei die ältere Liste des Amerikaners Dick Bass, der statt Puncak Jaya auf Neuguinea Mount Kosciuszko auf dem australischen Festland als höchste Erhebung des Kontinents zählte. Während die meisten Alpinisten sich heute weitgehend einig zu sein scheinen, dass der Elbrus als Europas höchster Gipfel gezählt werden sollte, ist dies in den Geowissenschaften immer noch Gegenstand von Diskussionen. Daher findet sich auch der Mont Blanc immer noch auf vielen Seven Summits-Listen als Europas höchster Berg.
Vollkommen unumstritten als höchste Erhebungen der Kontinente sind hingegen Mount Everest, Aconcagua und Mount Vinson.
Everest – das Dach der Welt in Asien
Mount Everest – Zahlen & Daten
Höhe: | 8.848 m (29.029 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 8.848 m (29.029 ft) |
Orometrische Dominanz: | 100 |
Gebirgsgruppe: | Himalaya (Mahalangur Himal) |
Land / Region: | Tibet, China & Khumbu, Nepal |
Erstbesteigung: | 1953 |
Als höchster Punkt über dem Meeresspiegel muss der Gipfel von Mount Everest logischerweise auch der höchste Punkt eines Kontinents sein. Egal ob man Asien als einen eigenständigen Kontinent betrachtet, oder Europa oder sogar Afrika zur kontinentalen Landmasse hinzurechnet – Mount Everest, das Dach der Welt, bleibt in jedem Fall der höchste Punkt aller Kontinente.
Rein klettertechnisch bietet der Aufstieg zum Gipfel des Everest keine allzu großen Schwierigkeiten. Herausforderungen und Gefahren sind vor allem die große Höhe und die entsprechend stark eingeschränkte Sauerstoffzufuhr, sowie extreme Winde und Kälte. Durch die Zunahme der Anzahl kommerzieller Expeditionen zum Gipfel stellt zudem die bloße Menge der Menschen am Gipfel während der Hauptsaison, die häufig nur einen langsamen Auf- und Abstieg ermöglicht, ein weiteres Problem dar. Zumindest diese Sorge hatten Tenzing Norgay und Edmund Hillary Mitte des 20. Jahrhunderts noch nicht. Ihre Erstbesteigung des Everest am 29. Mai 1953 dürfte zu den berühmtesten Ereignissen des Alpinismus zählen.
Aconcagua – der höchste Berg Amerikas
Aconcagua – Zahlen & Daten
Höhe: | 6.961 m (22.837 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 6.961 m (22.837 ft) |
Orometrische Dominanz: | 100 |
Gebirgsgruppe: | Anden (Cordillera Principal) |
Land / Region: | Mendoza, Argentinien |
Erstbesteigung: | 1897 |
Auch der Cerro Aconcagua dürfte auf keiner Liste der höchsten Gipfel der Kontinente fehlen. Er ist der höchste Berg des amerikanischen Doppelkontinents, die höchste Erhebung auf der Sübhalbkugel sowie in der westlichen Hemisphäre. Und auch wenn er bei weitem nicht der zweithöchste Berg der Erde ist – in Asien finden sich 177 Gipfel, die höher sind – so ist er doch der tophographisch zweitprominenteste mit einer Schartenhöhe von fast 7.000 Metern, die nur noch vom Everest übertroffen wird.
Der Aufstieg auf den Aconcagua ist praktisch ohne technisches Klettern möglich. So sind auch hier vor allem die große Höhe und das extreme Wetter in der Gipfelregion die potenziell größten Schwierigkeiten beim Aufstieg. Die Erstbesteigung gelang dem Schweizer Matthias Zurbriggen 1897.
Mount Vinson – der Riese der Antarktis
Mount Vinson – Zahlen & Daten
Höhe: | 4.892 m (16.050 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 4.892 m (16.050 ft) |
Orometrische Dominanz: | 100 |
Gebirgsgruppe: | Ellsworth Mountains (Sentinal Range) |
Land / Region: | Antarktis |
Erstbesteigung: | 1966 |
Mount Vinson, der höchste Berg der Antarktis, wurde erst 1958 entdeckt und schnell als höchste Erhebung des südlichsten Kontinents ausgemacht. Ebenso wie bei Everest und Aconcagua ist es vollkommen unstrittig, dass der Berg zu den Seven Summits gehört.
„Kälte“, „extreme Wetterbedingungen“, „abgeschiedene Lage“ sind Attribute, die auf die Bedingungen rund um einige der Seven Summits zutreffen. Im Fall des Mount Vinson ist es kaum Ausdruck davon, wie schwierig es ist, den höchsten Berg des einzigen von Menschen unbewohnten Kontinents zu erreichen und wie extrem das Klima nahe des Südpols ist. 1966 gelang einer amerikanischen Expedition um Nicholas Clinch die Erstbesteigung des südlichsten der Seven Summits.
Nach Mount Everest, Aconcagua und Mount Vinson finden sich zwei weitere Berge auf praktisch allen Seven Summits-Listen. Da Nordamerika, Südamerika und Afrika gemeinhin als eigenständige Kontinente gehören auch der Denali, ehemals Mount McKinley, in Alaska als höchster Berg Noramerikas und der Kibo am Kilimandscharo als höchster Punkt Afrikas zu den Seven Summits.
Denali – der höchste Gipfel im Norden
Denali – Zahlen & Daten
Höhe: | 6.190 m (20.310 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 6.140 m (20.146 ft) |
Orometrische Dominanz: | 99 |
Gebirgsgruppe: | Alaska Range |
Land / Region: | Alaska, USA |
Erstbesteigung: | 1913 |
Der Denali war früher lange als Mount Mc Kinley bekannt. Er ist der einzige Sechstausender Nordamerikas und somit unstrittig der höchste Gipfel des Kontinents. Durch seine Lage weit im Norden handelt es sich um den nach Mount Everest und Aconcagua topographisch drittprominentesten Berg der Erde und den dritthöchsten und nördlichsten der Seven Summits.
Auch wenn die Höhe des Denali im Vergleich mit Everest und Aconcagua bereits deutlich niedriger ist, erfordert sie doch immer noch eine gute Akklimatisierung. Zudem erschweren die klimatischen Bedingungen, die in Alaska nahe der Pazifikküste herrschen, den Aufstieg. Niedrige Temperaturen, hohe Windgeschwindigkeiten und plötzliche Wetterumschwünge stellen am Denali eher Regel als Ausnahme dar. Der Aufstieg zum Denali gilt daher als gute Vorbereitung für spätere Besteigungen der Siebentausender und Achttausender Asiens.
Einer Expedition um den Amerikaner Harry Karstens gelang 1913 der erste dokumentierte Aufstieg auf den Berg. Dabei soll Walter Harper der Erste aus der vierköpfigen Gruppe gewesen sein, der den Gipfel erreichte.
Kibo im Kilimandscharo – der höchste Gipfel Afrikas
Kibo – Zahlen & Daten
Höhe: | 5.895 m (19.341 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 5.885 m (19.308 ft) |
Orometrische Dominanz: | 99 |
Gebirgsgruppe: | Kilimandscharo-Massiv |
Land / Region: | Kilimandscharo, Tansania |
Erstbesteigung: | 1889 |
Der Kibo ist der höchste der drei Vulkankegel im Kilimandscharo-Massiv. Sein höchster Punkt ist Uhuru Peak, der gleichzeitig der höchste Punkt auf dem afrikanischen Kontinent ist. Somit zählen auch der Kibo, oder im allgemeinen Sprachgebrauch häufig der Kilimandscharo, unstrittigerweise zu den Seven Summits.
Der Aufstieg zum Gipfel bietet klettertechnisch vergleichsweise wenig Schwierigkeiten. Trotzdem sind die Gefahren am Berg nicht zu unterschätzen. Eine gute Akklimatisierung ist auch am Kilimandscharo unabdingbar. Zudem können schlechtes Wetter oder Steinschlag weitere Risiken darstellen. Hans Meyer und Ludwig Purtscheller gelang 1889 der erste belegte Aufstieg auf den Kibo.
Mont Blanc oder Elbrus – welcher ist der höchste Gipfel Europas?
Welcher Berg der höchste in Europa ist, hängt davon ab, wo die kontinentale Grenze zwischen Europa und Asien gezogen wird. Durch den umstrittenen Verlauf der Grenze zwischen Bosporus und Uralfluss, den wir hier erläutern, gibt es gemeinhin zwei Kandidaten für den Titel des höchsten Bergs Europas, den Mont Blanc in den Alpen und den Elbrus im Kaukasus.
Unter Bergsteigern scheint die Tendenz klar in Richtung Elbrus zu gehen. So findet sich der Berg sowohl auf der Seven Summits-Liste von Bass wie auch auf der von Messner. Die Tatsache, dass der Elbrus zudem mehr als 800 Meter höher ist als der Mont Blanc dürfte hier ebenfalls eine Rolle spielen.
Der Aufstieg auf den Elbrus über die Normalroute gilt als vergleichsweise einfach. Am Berg befindet sich eine gute Infrastruktur mit Seilbahnen und Hütten. Dennoch verunglücken am Berg überdurchschnittlich viele Bergsteiger tödlich. Neben der Höhenkrankheit ist häufig schlechtes und plötzlich umschlagendes Wetter eine Gefahr beim Aufstieg auf den höchsten Berg des Kaukasus. Die erste dokumentiere Besteigung des höheren Westgipfels gelang 1874.
Durch seine zentrale Lage in den Alpen ist der Mont Blanc ein besonders häufig bestiegener Berg. Dass die Frage nach Europas höchstem Gipfel unter Bergsteigern nur noch wenig Diskussionspotenzial hat, dürfte auch damit zusammen hängen, dass man davon ausgeht, dass nahezu jeder, der die Seven Summits inklusive Elbrus bestiegen hat, vermutlich auch bereits auf dem Gipfel des Mont Blanc gestanden haben muss.
Der Mont Blanc gilt klettertechnisch über die Normalrouten als wenig schwierig zu besteigen. Doch auch über 4.000 Metern kann einem die Höhe bereits zusetzen. Zudem sind auch beim Klettern in den Alpen die Gefahren durch schlechtes Wetter nie zu unterschätzen. Die Franzosen Jacques Balmat und Michel-Gabriel Paccard erreichten am 8. August 1786 als erste den Gipfel des höchsten Bergs der Alpen.
Elbrus – Zahlen & Daten
Höhe: | 5.642 m (18.510 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 4.741 m (15.554 ft) |
Orometrische Dominanz: | 84 |
Gebirgsgruppe: | Kaukasus |
Land / Region: | Russland |
Erstbesteigung: | 1874 |
Mont Blanc Zahlen & Daten
Höhe: | 4.809 m (15.777 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 4.696 m (15.407 ft) |
Orometrische Dominanz: | 98 |
Gebirgsgruppe: | Grajische Alpen |
Land / Region: | Haute-Savoie, Frankreich / Aostatal, Italien |
Erstbesteigung: | 1874 |
Australien und Ozeanien? – Mount Kosciuszko oder Puncak Jaya?
Ebenfalls umstritten ist, welcher Berg als der höchste Gipfel von Australien und Ozeanien zu betrachten ist. Ähnlich wie im Fall von Asien und Europa, gibt es keine einheitliche Definition, welche Landmassen Teil des siebten Kontinents sind. Dick Bass, dessen Liste der Seven Summits schnell populär wurde, zählte Mount Kosciuszko, den höchsten Berg auf dem australischen Festland als höchste Erhebung des Kontinents. Auch wenn umstritten ist, inwiefern die pazifischen Inseln von Neuseeland bis Mikronesien noch als Teil eines Kontinents anzusehen sind, spricht geologisch wie geografisch doch viel dafür, zumindest die Insel Neuguinea zum australischen Kontinent zu zählen, da beide auf der selben Kontinentalplatte liegen. In dem Fall ist die höchste Erhebung Australiens oder von Australien-Ozeanien Puncak Jaya, auch als Carstensz-Pyramide bekannt. Da der Berg sich im indonesischen Westteil der Insel befindet und somit in einem (mehrheitlich) asiatischen Land liegt, wird hin und wieder auch Mount Wilhelm, der höchste Berg Papua-Neuguineas als höchster Gipfel von Australien und Ozeanien ins Spiel gebracht. Die zugrundeliegende strikte Einteilung der Kontinente entlang von politischen Grenzen, bringt jedoch viele Probleme mit sich – man denke allein an Russland – und ist daher weder unter Bergsteigern, noch unter Wissenschaftlern sonderlich verbreitet.
Puncak Jaya war und ist in Europa häufig noch als Carstensz Pyramide bekannt, benannt nach dem niederländischen Seefahrer Jan Carstenszoon, der den Berg 1623 entdeckte. Dass es sich um den höchsten Berg von Australien und Ozeanien handelt, erscheint zunächst weitgehend untstrittig. Die Insel Neuguinea liegt auf der australischen Kontinentalplatte und ist erst seit dem Ende der letzten Eiszeit durch das Meer vom australischen Festland abgetrennt. Und auch wenn man die pazifischen Inseln mit zum Kontinent zählen sollte, findet sich dort keine höhere Erhebung als Puncak Jaya.
Und auch aus alpinistischer Sicht ist Puncak Jaya der interessantere Berg. Obwohl Puncak Jaya der niedrigste Gipfel unserer Seven Summits-Liste ist, stellt er klettertechnisch eine der größten Herausforderungen beim Aufstieg auf die höchsten Berge aller Kontinente dar. Häufiger Regen am Berg kann Auf- und Abstiege dazu besonders rutschig machen. Trotzdem ist das Klima hier natürlich insgesamt freundlicher als an den meisten anderen der Seven Summits. Der Berg besteht aus drei Gipfeln. Der höchste von ihnen wurde 1962 erstmalig bezwungen.
Der Gipfel des Mount Kosciuszko lässt sich hingegen mit einer einfachen Wanderung erreichen. Für Messner ist dies ausdrücklich ein weiteres Argument, Puncak Jaya als den höchsten kontinentalen Gipfel anzusehen. Bis 1977 führe sogar eine Straße bis knapp unterhalb des Gipfels, die mittlerweile jedoch nicht mehr freigegeben ist. Die erste dokumentierte Besteigung des Bergs fand 1840 statt.
Puncak Jaya – Zahlen & Daten
Höhe: | 4.884 m (16.024 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 4.884 m (16.024 ft) |
Orometrische Dominanz: | 100 |
Gebirgsgruppe: | Neu Guinea (Maoke Gebirge) |
Land / Region: | Indonesien |
Erstbesteigung: | 1962 |
Mount Kosciuszko – Zahlen & Daten
Höhe: | 2.228 m (7.310 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 2.228 m ( 7.310 ft) |
Orometrische Dominanz: | 100 |
Gebirgsgruppe: | Snowy Mountains |
Land / Region: | New South Wales, Australien |
Erstbesteigung: | 1840 |
Seven Summits der Kontinentalplatten
Eine weitere Variante der Seven Summits-Listen ergibt sich, wenn man die höchsten Erhebungen der sieben großen Kontinentalplatten zählt. Danach käme man auf sechs von sieben Gipfeln aus unserer Liste: Denali für Nordamerika, Aconcagua für Südamerika, Kibo für Afrika und Puncak Jaya für Australien. Anstatt des höchsten Berg Europas und des höchsten Berg Asiens gibt es nach dieser Zählweise lediglich den Mount Everest als höchste Erhebung auf der eurasischen Platte. Als siebter Gipfel käme schließlich für die pazifische Kontinentalplatte der Mauna Kea hinzu, der höchste Vulkan auf Hawaii, der zudem, gemessen vom unter Wasser liegenden Sockel bis zum Gipfel, auch als höchster Berg der Erde bezeichnet werden kann.
Ähnlich wie der Mount Kosciuszko bietet der Mauna Kea bergsteigerisch praktisch keine Herausforderung. Das auf dem Gipfel befindliche Observatorium ist seit den 1960ern über eine Straße erschlossen. 1823 fand die erste dokumentierte Besteigung des Bergs statt.
Mauna Kea – Zahlen und Daten
Höhe: | 4.207 m (13.803 ft) |
Schartenhöhe (Prominenz): | 4.207 m (13.803 ft) |
Orometrische Dominanz: | 100 |
Land / Region: | Hawaii, USA |
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