Die höchsten Berge Mittel- und Ostdeutschlands

Teil 1 der Serie der höchsten Erhebungen der deutschen Bundesländer

Die höchsten Gipfel Deutschlands liegen allesamt im Süden der Republik in den Bayerischen Alpen. Doch wie sieht es eigentlich in den Mittelgebirgen und den anderen Bundesländern aus? Welche Berge und Erhebungen finden sich dort? Von Ost nach West, vom Süden bis in den gar nicht so hohen Norden betrachten wir in dieser Serie die höchsten Erhebungen der einzelnen Bundesländer. Den Start machen Mittel- und Ostdeutschland mit den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin.

Großer Beerberg (Thüringen) 

Inmitten des Thüringer Waldes, im Südwesten des Bundeslandes bei der Ortschaft Suhl, erhebt sich der 983 Meter hohe Große Beerberg, ein einstiger Vulkan, der vor knapp 250 Millionen Jahren aktiv war. Der Gipfel des Großen Beerberg ist nicht zugänglich, da sich dort das Naturschutzgebiet Beerbergmoor befindet. Dort liegt eines der selten vorkommenden Regenmoore.

Knapp unterhalb des Gipfels kann aber der Ausblick von der Plänckners Aussichtsplattform genossen werden, welche über den Höhenweg Rennsteig erreichbar ist. Dieser verläuft insgesamt knapp 170 Kilometer lang über den Kamm des Thüringer Waldes und Schiefergebirges. Ein guter Startpunkt für eine Tageswanderung auf den Großen Beerberg ist der Ort Schmücke. Alle Wege sind sehr gut markiert und nicht zu anspruchsvoll zu wandern. Zudem führt eine asphaltierte Straße sehr nah an den Gipfel, sodass man auch mit dem Rennrad hinauffahren kann. Im Winter wird der Rennsteig dann Teil der 11 Kilometer langen Langlaufstrecke Beerberg Loipe. 

Fichtelberg (Sachsen)

Im Süden von Sachsen, direkt an der Grenze zu Tschechien, befindet sich die höchstgelegene Stadt Deutschlands, der Kurort Oberwiesenthal. Von dort aus ist es eine dreieinhalb Minuten lange Fahrt mit der Schwebebahn zum Gipfel des höchsten Bergs Sachsens, dem Fichtelberg. 1.213 Meter hoch thront er über das Erzgebirge.

Mit dem auf tschechischer Seite gelegene 1.244 Meter hohen Keilberg vereint sich der Fichtelberg zu einem beliebten und wichtigen Zentrum für Wintersportler. Das Angebot reicht von Abfahrtspisten über Loipen bis hin zu Snowparks oder Kunsteisbahnen. Im Sommer können die Fichtenwälder, denen der Berg seinen Namen verdankt, durchwandert oder mit dem Mountainbike erkundet werden. Nennenswert ist hier der Europäische Fernwanderweg E3, der entlang des Fichtelbergs verläuft. Auf dem Gipfel befindet sich das Fichtelberghaus, von dessen Aussichtsturm sich einem bei gutem Wetter ein beeindruckender Blick übers Fichtelgebirge, den Böhmerwald bis zum Bayerischen Wald bietet. Seit 1916 wird auf dem Fichtelberg zudem das Wetter aufgezeichnet. In den 1990er Jahren wurde die Wetterstation offiziell in den Deutschen Wetterdienst aufgenommen. 


Unsere Bergdrucke: Fichtelberg

Den Fichtelberg bieten wir auch als schicken, illustrierten Druck an – erhältlich in unterschiedlichen Größen und auf verschiedenen Materialien.

Brocken (Sachsen-Anhalt)

Der Brocken ist nicht nur die höchste Erhebung Sachsen-Anhalts, sondern auch ganz Norddeutschlands. 1.141 Meter hoch ragt der Berg über den Harz, nahe des Kurorts Wernigerode im Westen des Bundeslandes. Nebengipfel des Brockens sind die Heinrichshöhe, der Königsberg und der Kleine Brocken, welche alle drei die Eintausendermarke brechen.

Der Brocken nimmt in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle ein. Unter anderem wanderte Goethe mehrmals zum Gipfel des einzigen Berg im deutschen Mittelgebirge oberhalb der Waldgrenze. Später findet er dann sogar in seinem Klassiker „Faust“ Erwähnung. Im 20. Jahrhundert nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zur Besetzung des Brockenplateau durch US-Truppen, bevor diese das Gebiet auf der Konferenz von Jalta an die sowjetischen Besatzer tauschten. Ab den 1950er Jahren wurden von der UdSSR und der DDR Abhöranlagen auf dem Gipfel errichtet. Während des Kalten Kriegs wurden Frühwarnsysteme zum Schutz gegen das Aufrüsten installiert und der Brocken nahm eine wichtige Position für die Staatssicherheit und den Grenzschutz des Ostens ein, sodass in den 1960er Jahren das Plateau sowjetisches Sperrgebiet wurde. Für Einheimische und Touristen war der Berg demnach lange Zeit unzugänglich. Lediglich Meteorologen war weiterhin in der Wetterwarte das Erheben des Klimas erlaubt. 



Aber auch Sagen und Mythen umranken den Berg im Harz, der umgangssprachlich auch unter dem Namen Blocksberg bekannt ist. Es wird gesagt, dass er wichtiger Treffpunkt für Hexen sei und besonders in der Walpurgisnacht der Teufel Hexen und Zauberer um Mitternacht auf den Berg berufe. Zum Schutz vor der dunklen Magie und den Geistern schützen einen während dieser Tage drei Kreuze an den Eingangstüren. Außerdem wird immer wieder von schreckvollen Wanderern von Begegnungen mit dem Brockengespenst im häufigen Nebel am Brocken erzählt. 

Kutschenberg (Brandenburg)

Der Kutschenberg ist mit einer Höhe von 201 Metern der höchste Gipfel im ziemlichen durch Flachland geprägten Brandenburg. Er befindet sich ganz im Süden des Bundeslandes in der Hügellandschaft der Kmehlener Berge, nahe der sächsischen Landesgrenze. Der Berg ist bewaldet und gliedert sich in die umliegende Landschaft mit ein, weshalb er nur als leichte Erhebung wahrgenommen werden kann. Die nahe gelegene Heidenhöhe ist minimal höher als der Kutschenberg, allerdings liegt deren Gipfel, der Heideberg, schon in Sachsen, was sie zur höchsten Erhebung werden lässt und den Kutschenberg zum höchst gelegenen Gipfel macht. 

Der Gipfel des Kutschenbergs ist nicht so einfach zu erkennen, da es sich mehr oder weniger nur um einen Hügel handelt, weshalb eine Steinstele zur Markierung angebracht wurde. Durch die dichte Bewaldung wird einem auch kein Ausblick in die Ferne als Anhaltspunkt geboten. 

Arkenberge (Berlin)

Den Stadtstaat Berlin verbindet man nicht gerade mit einer hügeligen Landschaft, sondern eher mit seinen Wahrzeichen und der Hauptstadtfunktion. Allerdings befinden sich in Berlin einige kleinere, nicht natürliche Erhebungen. Die höchste ist der Arkenberg im Berliner Bezirk Pankow mit 122 Metern. Dies war nicht immer der Fall, denn vor 2015 galt der 120 Meter hohe Teufelsberg im Grunewald als höchster Punkt Berlins. Diese Ablösung konnte passieren, da der Arkenberg an Höhe gewann. Einst ein natürlicher Höhenzug, wurde der Arkenberg aufgrund von Städtebau abgebaggert, bis er in den 1980er und 1990er Jahren als Bauschuttdeponie genutzt wurde. Durch die Ablagerung nahm er an Größe zu. Danach wurde das Gebiet berüchtigt für Partys und Sextreffen. Mittlerweile wurde er renaturiert und soll zum Erholungsort und Naturschutzgebiet werden. Nutzungsmöglichkeiten wie ein künstliches Skigebiet, eine Rodelbahn, ein Badesee und Mountainbikestrecken sind derzeit in Planung.


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