Alpe d’Huez

Alle Infos über den berühmten Anstieg der Tour de France

Alpe d’Huez – das sind wahrscheinlich die 21 berühmtesten Serpentinen der Welt. Die kurvige Auffahrt in den fran­zösischen Wintersportort L’Alpe d’Huez wird auch “Mekka des Radsports” bezeichnet. Wenn die Tour de France hier Station macht, pilgern Hunderttausende an den Rand der Strecke. Wir stellen euch hier den legendären Anstieg und die einzelnen Etappen mitsamt Infografik vor. Weitere Anstieg und alle Informationen rund ums Fahrrad haben wir von Marmota Maps für Dich in unserem großen Fahrradbuch zusammengefasst.

  • Höhe: 1.850 m
  • Länge: 13,9 km 
  • Höhenmeter: 1.130 m 
  • Durchschnittliche Steigung: 8 %
  • Maximale Steigung: 15 %
  • Baujahr: 1935

Der knapp 14 Kilometer lange Anstieg von Le Bourg-d’Oisans zur Alpe d’Huez ist mit einer durchschnittlichen Steigung von 8% definitiv nicht der schwierigste, aber neben dem Mont Ventoux einer der berühmtesten Anstiege der Tour de France. Die 21 Kehren schlängeln sich über 1.130 Höhenmeter zu dem im Departement Isère liegenden Wintersportort empor.

Die Strecke ist eine Sackgasse und land­schaftlich nicht besonders spektakulär – doch hier kann man Radsportgeschich­te atmen. Seit 1952 ist die Strecke fester Bestandteil der Tour de France. Ganze 31 mal endete eine Etappe hier. In den nummerierten Kehren werden alle bisherigen Sieger namentlich durch Schilder geehrt. Es wird gar gesagt, wer diese Etappe an der Alpe d’Huez für sich entscheidet, gewinnt das gesamte Rennen. Das Spektakel zieht jährlich Unmengen an Zuschauende an. Die Rennfahrer fahren dann durch einen Tunnel aus Menschen, der sich oft erst im letzten Moment öffnet. 2004 standen ganze 1.000.000 Menschen am Straßenrand. Da in den 1970er und 1980er Jahren viele niederländische Fahrer hier Etap­pensiege einfuhren, wird die Auffahrt auch ,,Der Berg der Holländer” genannt.

1. Start: Le Bourg-d’0isans

Ausgangspunkt für die Auffahrt ist der kleine Ferienort Le Bourg-d’Oisans, der im Tal des Flusses Romanche liegt und im Norden von dem Bergmassive Grandes Rousses eingerahmt wird. Der Ort ist durch den Tourismus geprägt. Viele ambitionierte Radfahrer*innen  zieht es hier hin, um einmal den Mythos Alpe d’Huez zu erklimmen, und es den Legenden des Radsports gleichzutun. Nach verlassen des Orts und überqueren des Flusses beginnt der Anstieg entlang der von Autos befahrenen Straße. Es empfiehlt sich nicht nur wegen des Verkehrs früh unterwegs zu sein, sondern gerade im Sommer sind die Temperaturen am Südhang extrem. 

2. Steilstück zu Beginn

Gleich zu Beginn wird es ernst: Die ersten zwei Kilometer mit den Kehren 21 bis 18 sind mit einer Steigung von 10% die steilsten des Anstiegs. Bei Kehre 17 bis 15 passiert man die winzige Ortschaft La Garde. Falls man nach dem steilen Anstieg einen Moment durchatmen muss, bietet es sich hier an eine Pause einzulegen. Danach geht es bis Kilometer 6 konstant mit einer Steigung von 7–8% weiter. Die Strecke ist relativ unspektakulär.

3. Die Kurve der Holländer

Keine der 21 Kehren ist so berühmt wie Kurve 7, die auch als Kurve der Holländer bekannt ist.  Sie trägt den Namen, da sich hier bei Tour-de-France- Etappen traditionell die besonders euphorischen und lauten niederländi­schen Fans versammeln. Ironischerweise grenzt die Partykurve direkt an einen Friedhof samt Kirche aus dem 11. Jahrhundert.

4. Huez 

Nun wird der Ort Huez erreicht, in dem die Steigung etwas nachlasst. Aber nur kurz, denn nach dem Ort wird es noch einmal steil. Die Straße lässt nun den Wald hinter sich und die letzten nummerierten Kehren schlän­geln sich über offenes Gelände mit Blick auf die Berge auf der anderen Talseite. 

5. Ziel: Alpe d’Huez

L’Alpe d’Huez und das oberhalb gelegene Skigebiet sind ein Zentrum des Wintersports. Der Ort strahlt mit seinen teils klobigen Hotelbauten nicht gerade Idylle aus. Hat man den Ortseingang erreicht, flacht die Steigung deutlich ab, bevor man nach ein paar letzten Kurven die Stelle erreicht, an der die Etappen der Tour de France enden.