Das Stilfser Joch

Alle Infos über den legendären Alpen-Anstieg am Ortler

Das Stilfser Joch im Norden von Italien ist einer von insgesamt knapp 4200 Anstiegen der Alpen. Viele der steilen Alpenpässe sind Bestandteil der berühmten Straßenradrennen Tour de France oder Giro d’Italia. Die 48 steilen und engen Kehren des Stilfser Jochs sind jedoch definitiv ein Alleinstellungsmerkmal. Wir stellen euch hier den 25 Kilometer Anstieg und die einzelnen Etappen mitsamt Infografik vor. Weitere Anstieg und alle Informationen rund ums Fahrrad haben wir von Marmota Maps für Dich in unserem großen Fahrradbuch zusammengefasst.

  • Höhe: 2.757 m
  • Länge: 24,1 km 
  • Höhenmeter: 1.832 m
  • Durchschnittliche Steigung: 7,6%
  • Maximale Steigung: 13,7%
  • Baujahr: 1820-1826
  • Geöffnet: Ende Mai – Ende Oktober (witterungsabhängig)

Das kurvenreiche Stilfser Joch ist nicht nur der höchste Straßenpass Italiens, sondern auch nach dem französischen Col de l’Iseran der zweithöchs­te asphaltierte Passübergang der Alpen. Es liegt nahe der Schweizer Grenze inmitten des gleichnamigen Nationalparks. Umgeben wird es von dem grandiosen Panorama des Ortler Massivs. 

Das Stilfser Joch verbindet die italienischen Regionen Südtirol und Lombardei miteinander und ist witterungsabhängig meist von Ende Mai – Ende Oktober geöffnet. Seinen Namen trägt der Pass wegen der nahegelegenen Ortschaft Stilfs. Wegen seiner berühmten Serpentinen, die sich auf der Ostseite durch die hochalpine Landschaft schlängeln, wird der Pass auch als “Königin der Passstraßen” bezeichnet. 

Mit seinen 48 Haarnadelkurven ist das Stilfser Joch eines der weltweit beliebtesten Ziele zum sportlichen Radfahren. So ist es beim Giro d’ltalia regelmäßig der höchste angefahrene Punkt, der sogenannte Cima Coppi. 

1. Prad am Stilfser Joch 

Startort des klassischen Anstiegs zum Stilfser Joch ist die Gemeinde Prad. Sie befindet sich im Vinschgau im Westen Südtirols. Das idyllische Prad im Suldental ist Ausgang für viele Ausflüge und Wanderungen in die Region.  Für den Anstieg zum Stilfser Joch verlässt man den Ort südlich entlang der Strada statale 38.

2.  Am Bach entlang 

Der erste Abschnitt des Anstiegs ist noch relativ einfach, da er fast nur geradeaus verläuft und nicht besonders steil ist. Die durchschnittliche Steigung liegt hier noch unter 7%. Über Ponte di Stelvio führt die Straße langsam bergauf und fast die ganze Zeit direkt an einem plätschernden Bach entlang – zuerst am Suldenbach, dann am Trafoier Bach. Nach etwa sieben Kilometer, ab der Ortschaft Gomagoi, wird es zunehmend anspruchsvoller und steiler. Etwas oberhalb des Dorfs passiert man die ehemalige Straßensperre Gomagoi, welche einst zu Österreichs Abwehrsystem gehörte und zum Schutz der Grenze zu Italien diente. 

3. Trafoi

Weiter bergauf und mit einem durchschnittlichen Anstieg von 7% erreicht man das Bergdorf Trafoi, welches atemberaubend schön zu den Füßen des über 3.900 Meter hohen Ortlers liegt. 

Der höchste Berg Südtirols ist während der Auffahrt zum Stilfser Joch häufig zu sehen. 

Nicht nur der Anstieg zum Stilfser Joch bringt Tourist*innen nach Trafoi, sondern auch das kleine Skigebiet, welches sich hier befindet. 

4. Kehren im Wald

Bald nach Trafoi wird die Strecke kurviger. In zahlreichen Kehren windet sich die nun steilere Straße durch einen Bergwald, der bei Sommerhitze willkommenen Schatten bietet. Die durchschnittliche Steigung liegt bei über 8-9%. Nachdem man circa 15 Kilometer Weg zurück gelegt hat, kommt man bei Kehre 33 und auf ungefähr 1860 Höhenmetern zum Restaurant Zum Weissen Knott (Rocca Bianca). 

5. Franzenshöhe

Nach Verlassen des Waldes folgen weitere Serpentinen. Hier hat man stets das ver­gletscherte Ortler Massiv im Blick. Bald erreicht man die Franzenshöhe, ein histo­risches Berghotel aus dem Jahr 1826, welches nach Kaiser Franz I. von Österreich benannt wurde. Wir befinden uns nun bereits in einer Höhe von 2.188 Metern. Die Franzenshöhe diente damals als Raststation für Postkutschen. Heute ist sie ein idealer Rastort mit wunderbarem Panoramablick, um vor dem Schlussanstieg noch ein­mal Kraft zu tanken.

6. Berühmte Serpentinen 

Es folgen die finalen etwa 550 Höhen­meter, die das Stilfser Joch weltberühmt gemacht haben. Über sechs Kilometer schlängeln sich 21 Haarnadelkurven den Hang hinauf bis zur Passhöhe. Sie sind ein Muss für jede Rennrad-begeisterte Person. In beein­druckender Straßenbaukunst wurden die nummerierten Kehren eng übereinander gelegt. Wäh­rend der Auffahrt sieht man die verblei­benden Serpentinen stets über sich. Dies ist zudem der steilste Abschnitt der Passstraße mit einer maximalen Steigung von knapp 14 %. Die Streckenführung und die karge Hochgebirgslandschaft ent­schudigen jedoch für alle Strapazen. 

7. Ziel: Passhöhe

Auf 2.757m oben auf der Passhöhe angekommen wird man mit grandiosem Blick über die Ortler Alpen und den Ortler belohnt. Außerdem gibt es mehrere Hotels, Cafés und Kioske und sogar einen Bankschalter.

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