Der Albulapass

Der Albulapass – auf 22 Kilometern schlängelt sich die schmale Passstraße durch den Osten der Schweiz. Von Wald, über Schluchten, Bergdörfer, Seen und vorbei an der Albulabahnstrecke hat der Anstieg eine beeindruckende Kulisse zu bieten. Nicht ohne Grund zählt er zu den beliebtesten Alpenpässen zum Radfahren. Wir stellen euch hier den Anstieg und die einzelnen Etappen mitsamt Infografik vor. Weitere Anstieg und alle Informationen rund ums Fahrrad haben wir von Marmota Maps für Dich in unserem großen Fahrradbuch zusammengefasst.

  • Höhe: 2.312 m
  • Länge: 22,1 km 
  • Höhenmeter: 1.341 m 
  • Durchschnittliche Steigung: 6 %
  • Maximale Steigung: 12 %
  • Baujahr: 1855-1865
  • Geöffnet: Ende Mai-Ende Oktober (witterungsabhängig)

Der Albulapass befindet sich im Schweizer Kanton Graubünden. Dort verbindet der 2.312 Meter hohe Passübergang das Albulatal mit dem Hochtal Engadin. Die Passstraße ist schmal und besonders im mittleren Teil der Strecke steil. Der Albulapass war schon einige Male Bestandteil der Tour de Suisse. Ansonsten weist er aber keine große Radsporthistorie auf.

Nichtsdestotrotz zählt er zu den beliebtesten Alpenpäs­sen zum Radfahren. Denn vor allem der über 20 Kilometer lange Anstieg von Westen ist landschaftlich besonders schön und abwechslungsreich. Nicht nur die Bergwelt beeindruckt, sondern auch die parallel zur Passstraße verlau­fende Streckenführung der Rhätischen Bahn. Auf halber Strecke führen die Schienen der Albulabahn über Brücken hinein in einen Tunnel – einen der höchstgelegenen. Der Alpen. Wegen der Bahn-Alternative, der teils engen Straße und dem etwas südlich liegenden, alljährlich geöffneten Julierpass gibt es auf dem Albulapass relativ wenig Autoverkehr. Der Albulapass ist nämlich aufgrund von starkem Schneefall in der Regel von November bis Ende Mai geschlossen.  Der Streckenabschnitt zwischen Bergün und Preda wird dann in eine 6 Kilometer lange Schlittenstrecke verwandelt. Zahlreiche Ferien­gäste fahren mit der Rhätischen Bahn hinauf nach Preda, um dann mit dem Schlitten hinab­zusausen. 

1. Start: Filisur

Der Anstieg beginnt im unteren Albulatal im Ort Filisur. Das historische Dorf ist besonders für seine mittelalterliche Kirche und das in der Nähe gelegene Landwasserviadukt bekannt. Das Viadukt fungiert als Eisenbahnbrücke für die Albulabahn. Sie ist weltbekanntes Wahrzeichen der Rhätischen Bahn und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von Fissur geht es dann entlang des Flusses Richtung Südosten. Die ersten 5 Kilometer fangen entspannt durch waldiges Gebiet an.  

2. Durch die Bergüner Klamm 

Doch die Steigung lässt nicht lange auf sich warten. Nach Kilometer 5 folgt das steilste Stück der Strecke. Mit einer Maximalsteigung von etwa zwöIf Prozent führt die Straße für die nächsten drei Kilometer durch die Bergüner Klamm. Hier verengt sich das Tal zu einer imposanten Schlucht. Die Straße führt an steilen Felswän­den entlang, unten rauscht das Wasser des Flusses Albula und es geht teils knapp hundert Meter in die Tiefe.

3. Bergün

Nach der Schlucht wird das Tal wieder breiter und man erreicht den Ort Bergün (rätoroma­nisch: Bravuogn). Auch die Steigung lässt hier deutlich nach. Bergün ist bekannt für seine Häuser im Engadiner Stil aus dem 16. bis 18. Jahrhundert mit Wandmalereien an den Fassaden. Hier lässt sich wunderbar eine kleine Rast einlegen. 

4. Blick auf die Albulabahn 

Nach Bergün wird es wieder deutlich steiler und die Steigung auf dem Weg nach Preda erreicht bis zu 9%. Allerdings macht der sehr abwechslungsreich Ausblick das alles wieder wett. Dafür sorgt nicht nur die plätschernde Albula, sondern hier zeigt sich die Albula-Bahnstrecke dann von ihrer besten Seite. Die roten Züge schlängeln sich über zahlreiche Brücken und durch mehrere Tunnel nach oben. Die kreiselnde Streckenführung gilt als Meisterleistung des Eisenbahnbaus. Hinter dem Dorf Preda verschwindet die Bahn dann in dem knapp 6 Kilometer langen Albulatunnel während die Straße weiter nach oben ansteigt. 

5. Palpuognasee

Und schon erreicht man das nächste landschaftliche Highlight. Direkt an der Albula-Passstraße auf einer Höhe von knapp 1.920 Metern liegt der Palpuognasee (ratoromanisch: Lai da Palpuogna). Der Bergsee ist bekannt fur seine smaragdgrüne Farbe und die am Ufer stehenden Lärchen. Der Palpuognasee wird bereits seit über einem Jahrhundert gestaut, damals um Strom für den Bau des Albulatunnels zu gewinnen. In einer Umfrage vom Schweizer Fernsehsender SF1 wurde er zum ,,schönsten Flecken der Schweiz” gewählt.

6. Ziel: Passhöhe

Die letzten fünf Kilometer des Anstiegs führen oberhalb der Baumgrenze durch eine Hochgebirgslandschaft. Vorbei an Geröllfeldern und Felsbrocken geht es mit konstanter Steigung von 6-7% bergauf. Das Ziel – die Passhöhe mit dem Berggasthaus .,Albula Hospiz” –ist schon von weitem sichtbar. Nach etwas über 22 Kilometern ist man dann oben auf 2.312 Metern angekommen und hat einen tollen Blick auf die umliegenden felsigen Gipfel.